Was ist Vitamin K?

Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung, Knochengesundheit und Gefäßstabilität spielt. Der Name „K“ stammt vom deutschen Wort „Koagulation“, das auf seine wichtigste Funktion hinweist – die Regulierung der Blutgerinnung.

Es existieren zwei Hauptformen von Vitamin K:

  • Vitamin K₁ (Phyllochinon): kommt hauptsächlich in grünen Blattgemüsen wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl und Petersilie vor.

  • Vitamin K₂ (Menachinon): wird von Darmbakterien gebildet und ist in fermentierten Lebensmitteln (z. B. Natto, Sauerkraut, Käse) sowie in tierischen Produkten enthalten. Diese Form ist besonders wichtig für Knochen und Herz-Kreislauf-System, da sie länger im Körper aktiv bleibt.

Beide Formen ergänzen sich in ihrer Wirkung und tragen wesentlich dazu bei, Calcium im Körper an den richtigen Stellen – also in Knochen und Zähnen – einzulagern und Ablagerungen in Blutgefäßen zu verhindern.

Wie wirkt Vitamin K?

Vitamin K ist als Kofaktor für spezielle Enzyme notwendig, die Proteine aktivieren, welche Calcium binden und transportieren. Dadurch übernimmt es gleich zwei zentrale Aufgaben im Körper:

  1. Regulierung der Blutgerinnung:
    Vitamin K aktiviert die sogenannten Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X in der Leber. Ohne ausreichendes Vitamin K würde der Körper kein stabiles Blutgerinnsel bilden können, was selbst bei kleinen Verletzungen zu unstillbaren Blutungen führen könnte.

  2. Knochenstoffwechsel und Calciumverwertung:
    Vitamin K aktiviert das Protein Osteocalcin, das Calcium in die Knochenmatrix einbaut und so zur Knochenstabilität beiträgt. Dadurch wirkt es zusammen mit Vitamin D und Magnesium als Schlüsselkomponente für starke, belastbare Knochen.

  3. Gefäßschutz:
    Vitamin K aktiviert das Protein Matrix-Gla-Protein (MGP), das Calciumablagerungen in Blutgefäßen verhindert. Auf diese Weise schützt es vor Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und trägt zur Herz-Kreislauf-Gesundheit bei.

  4. Synergistische Wirkung mit Vitamin D:
    Während Vitamin D die Calciumaufnahme im Darm steigert, sorgt Vitamin K dafür, dass das aufgenommene Calcium in Knochen eingelagert – und nicht in Gefäßen abgelagert – wird. Daher ist die Kombination aus Vitamin D3 + K2 besonders wirkungsvoll und sicher.

Vorteile von Vitamin K

  • Unterstützt eine normale Blutgerinnung

  • Fördert die Knochenmineralisierung und beugt Osteoporose vor

  • Verhindert Calciumablagerungen in Arterien und Gefäßen

  • Unterstützt die Herz-Kreislauf-Gesundheit

  • Wirkt synergistisch mit Vitamin D3 und Magnesium

  • Trägt zu gesunden Zähnen und starkem Bindegewebe bei

Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Vitamin K ist in normalen Mengen sehr gut verträglich. Da es fettlöslich ist, sollte es idealerweise mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden.
Personen, die blutverdünnende Medikamente wie Warfarin oder Marcumar einnehmen, müssen bei zusätzlicher Vitamin-K-Zufuhr besonders vorsichtig sein, da es die Wirkung dieser Medikamente abschwächen kann.

Überdosierungen sind bei natürlichem Vitamin K praktisch nicht bekannt, da überschüssige Mengen schnell abgebaut werden.

Fazit

Vitamin K ist ein essenzieller Nährstoff, der weit mehr leistet als nur die Blutgerinnung zu regulieren. Es sorgt dafür, dass Calcium dorthin gelangt, wo es hingehört – in die Knochen – und nicht in die Gefäße. Gemeinsam mit Vitamin D3, Magnesium und Calcium bildet es das Fundament für starke Knochen, gesunde Arterien und ein stabiles Herz-Kreislauf-System. Eine ausgewogene Ernährung oder gezielte Supplementierung, insbesondere mit Vitamin K2 (MK-7), kann langfristig entscheidend zur Gesundheit beitragen.

Quellen

  1. Shearer MJ, Newman P. (2008): Metabolism and cell biology of vitamin K. Thromb Haemost, 100(4), 530–547.

  2. Vermeer C. (2012): Vitamin K: the effect on health beyond coagulation – an overview. Food Nutr Res, 56, 5329.

  3. Schurgers LJ, Vermeer C. (2000): Determination of phylloquinone and menaquinones in food. J Food Sci, 65(5), 817–820.

  4. Cockayne S, et al. (2006): Vitamin K and the prevention of fractures: systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Arch Intern Med, 166(12), 1256–1261.